Klänge und Bilder

Aus der CD „Äsop, die Tiere und wir“
mit Übersetzung der jeweiligen Texte

Die Ameise und die Zikade
Eine Ameise ging unter der prallen Sonne 
und schleppte ein Gerstenkorn.
Beim Gehen traf sie eine Zikade, 
welche im Schatten saß und sang.
„Du, Zikade“, sagte die Ameise, „jetzt feierst du. 
Im Winter aber wirst du hungern.
Schau zu, dass du jetzt arbeitest,
damit du nicht hinterher kommst, um nach Essen bei mir zu betteln.“


Die Zikade begrüßte die Ameise 
und gleich antwortete sie:
„Nur wenige Monate habe ich noch zu leben,
jetzt will ich endlich feiern.
Und du Ameise, du bist immer beim Schleppen.
Vielleicht musst du im Winter nicht hungern.
Aber für dich bleibt nichts zum Genießen übrig,
denn das meiste fressen dir die Drohnen weg.“
Der Fuchs und der Rabe (Abschnitt)
... Dann führt der Fuchs ein Selbstgespräch:
„Was für ein hübscher und schlauer Vogel!
Wenn du noch zwitschern könntest,
wärst du der König der Vögel.“


„Kra, kra“, krächzt da der Rabe,
wobei ihm der Käse aus dem Schnabel fällt.
Und noch bevor der Rabe die Flügel öffnet,
hat der Fuchs den Käse schon geschnappt.


Die Lehre dieser Fabel Äsops ...
Der Papagei (Abschnitt)
Als er das Wort „guten Abend“ gelernt hat,
sagt plötzlich der Papagei zu sich:
„Ich bin weise, ich kann Griechisch,
was tue ich noch hier?“
Er zieht sein grünes Sakko an
und fliegt zum Kongress der Vögel,
um ihnen ein erleuchtetes Wort zu erzählen.
Er nimmt eine etwas ernste Miene an,
räuspert sich, schaut in die Ferne 
und sagt zu ihnen: „Guten Abend!“

Sein Wort wird sehr bewundert ...